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Schillernder als jedes Drehbuch

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Schillernder als jedes Drehbuch

„Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“ lautet der Titel eines Kinodokumentarfilms von Karin Kaper und Dirk Szuszies, den wir im Rahmen einer Sondervorführung zeigen. In der Brennessel am Dienstag, 3. Mai, um 17 Uhr mit Sektempfang und Beginn des Films um 18 Uhr. Und am Mittwoch, 4. Mai, um 19 Uhr mit Sektempfang und Filmstart um 20 Uhr im Modernen Theater in Weinheim. Regisseurin Karin Kaper ist an beiden Terminen anwesend. An beiden Spielorten läuft der Film zusätzlich für Schulklassen über die Leinwand. Der Kartenvorverkauf startet am 20. April in beiden Kinos. Wir bitten um telefonische Reservierung.

Zeichen gegen Rassismus

Das Leben des am 15. April 2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorbenen jüdischen Schriftstellers war schillernder als jedes Drehbuch. Kaufmann blieb bis zu seinem Tod unermüdlich kämpferisch. Er setzt mit seinem Leben ein nachwirkendes Zeichen gegen jede Form von Rechtsruck, Rassismus und Antisemitismus, die wieder bedrohliche Ausmaße in unserem Land angenommen haben. Der Film ist ein Appell an alle Lebenden, die elementaren Menschenrechte und demokratischen Errungenschaften entschlossen zu verteidigen.

Der Film folgt den wesentlichen Lebenslinien und weltweiten Erfahrungen des Protagonisten. Walter Kaufmann erlebte als Jude persönlich die katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus. Als Schriftsteller und Korrespondent nahm er regen Anteil an der Bürgerrechtsbewegung in den USA, am Prozess gegen Angela Davis, an der Revolution in Kuba, den Auswirkungen der Atombombenabwürfe in Japan, der unendlichen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konfliktes, der Entwicklung und dem Zusammenbruch der DDR. Die Dokumentation bietet jüngeren und älteren Zuschauern Gelegenheit, die Welt aus der Perspektive dieses Zeitzeugen vermittelt zu bekommen.

Unfassbar viel Zeitgeschichte

Die Filmvorführungen finden in Hemsbach in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Ehemalige Synagoge in Hemsbach e. V. statt. Beide Vorführungen werden unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.

In einer Kritik schrieb die Jüdische Allgemeine: „Sehen! Wie unfassbar viel Zeitgeschichte kann in einer Biografie stecken? Diese Frage muss man sich ganz unweigerlich stellen nach Karin Kapers und Dirk Szuszies’ Dokumentarfilm ,Walter Kaufmann – Welch ein Leben!‘. So reißerisch der Untertitel zunächst auch wirken mag: er passt. Der Film berührt durch die Konzentration auf seinen Protagonisten. Walter Kaufmann war ein Mann, den die Not zur Mobilität zwang und der niemals stillstehen konnte. Und er zeigt einen in kommunistischen Kontexten sozialisierten Intellektuellen, der nie die Hand vor den Mund nahm.“

 

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